Wo kämen wir hin?
Von der Neugier und dem Lebensspiel
Ich glaube, wir verstehen das Leben manchmal falsch. Es ist weder ein Wettbewerb, noch ein Profilierungsding. Auch geht es nich darum, wer am meisten Bienchen gesammelt hat.
Nein. Das Leben IST einfach (oder das Leben ist EINFACH?) und wir dürfen es herein bitten. Aber wie oft wählen wir den sicheren Weg und verfehlen damit das Thema? Wie oft halten wir uns davon ab, unsere Wünsche und Träume auch nur ein klein wenig für relevanter, geschweige denn wichtiger zu nehmen, als das was wir kennen? Und dann wundern wir uns, warum alles so lauwarm ist, wir morgens nicht aus dem Bett kommen, mehr Zeit mit Alkohol als mit Freunden verbringen und die Tage sang- und klanglos an uns vorbeiziehen lassen… Sicher bis zum Tod ist sterben vor dem Tod und das nur weil wir das Leben irgendwie missverstehen…
Ich habe irgendwann damit begonnen, immer dorthin zu gehen, wo mein Schweinehund anfing, mich einzuschränken.
Letztes Wochenende war ich mit den Kindern Roller fahren. Ich hörte mich mit mir selbst diskutieren „Pass auf! Du fällst noch hin und brichst dir was!“ Ich bin noch schneller gefahren. Wir hatten sehr viel Spaß. Roller fahren könnte mein neues Hobby sein.
Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich Angst, alleine zu reisen – und schon gar nicht über die Grenzen Europas. Ich hab meine Reisen gebucht, nach Mexiko auf die Bahamas,…und natürlich haben meine Beine geschlottert, hatte ich Bauchschmerzen und Pannen an die ich mich wahrscheinlich noch in 20 Jahren erinnern werde. Auf den Bahamas hat man mir beispielsweise den Pass abgenommen und mich später wie eine Verbrecherin verhört, aus Verdacht, ich wäre eine illegale Einwanderin. Ich hab ganz schön geschwitzt, nicht zuletzt weil ich mit diesem Bär von Mann diskutieren musste mit Händen und Füßen, weil sich alle meine Vokabeln vor Angst lieber versteckt haben. Aber ich leb noch und besser als davor.
Ja, wir werden immer wieder feststellen: Wir leben noch und zwar besser, als zuvor! Und ich bin davon überzeugt: Darum geht es, Erfahrungen sammeln, wachsen – über uns hinaus. Das geht aber nur, wenn wir unsere selbst gemachten Einschränkungen nicht zu streng nehmen.
